Brand bei Plan



Der Ort liegt friedlich still auf einem Plateau mit einem herrlichem Bick in’s Land. 

Mit seinen Ortsteilen Vorder-, Mittel-, Hinterbrand, Ganabartl und Buschhäuser liegt Brand auf einer Meereshöhe von 700 – 771 m, die Viehruh‘ ist die höchste Erhebung mit 787 m.



                                       Das ehemalige Forsthaus auf der Viehruh'



Im frühen Mittelalter gehörte das Gebiet der Gemeinde Brand zum schützenden Grenzwald. Dieser Urwald war Eigentum der böhmischen Krone. Die Unterlagen ergeben, dass Brand bereits um 1600 besiedelt wurde, zuerst unter Kreith (Gereit) (Vorderer-, mittlerer und hinterer Brandflecken). Von 1517 bis 1665 waren die Grafen von Schlick die Herren vom Wald, der Ertrag war damals sehr gering.

Im Juli des Jahres 1725 ließ Graf Franz Michael von Sinzendorf eine große Fläche alten Holzes niederbrennen, diese Brandflächen lieferten gute Weideflächen für die Nutztiere, daher die Namen Viehruh‘, Schafruh‘ und Pfaahout.

Auf diesen Hutweiden wurden nach und nach Häuser gebaut, die ersten Bewohner von Brand waren Hirten, die Hausnamen Schafa, Höita usw. erinnern noch daran. Der Ort muss sich ziemlich schnell entwickelt haben, durch Rodung entstanden neue Felder, Wiesen und Hutweiden.

Der Wald war die Existenz für viele Bewohner. Die Gemeinde hatte 2 Reviere, nämlich Brand und Hochwald, diese wurden durch Forstleute gehegt. Der Forstmeister wohnte in Vorderbrand, auf der Viehruh‘ der Oberförster. Die Heger, die ihnen zur Seite standen, wohnten in Vorderbrand, Mittelbrand, Hinterbrand und Viehruh‘.

Im Jahr 1827 ging der Besitz des Waldes auf den Grafen Johann Nostitz-Rieneck in Plan über. 1933 wurden beide Reviere mit einer Fläche von 1.243 ha an den Falkenauer Kohlengrubenbesitzer Josef Rinkes verkauft.

Die Stadt Plan besaß im Gebiet der Gemeinde Brand ihren Bürgerwald (Buschhäuser). Er hatte ein Ausmaß von 543,91 ha, davon waren 526,29 ha an die Gemeinde Brand zu versteuern. In diesem Revier standen das Forsthaus Nr. 75 und das Hegerhaus Nr. 55. 

Bis 1946 zählte die Gemeinde 76 Häuser mit 363 Einwohnern. Brand gehörte zum Kirchsprengel Hals, der Ort selber hatte nur eine Kapelle, ein im Jahr 1823 erbautes Schulhaus, Kindergarten, Raiffeisenkasse, zwei Gasthäuser und ein Lebensmittelgeschäft. An Handwerkern gab es im Ort: Schmied, Maurer, Schuster, Schneider, Zimmerer, Drechsler, Tischler, Uhrmacher, Fleischer, Bäcker, Weber und Fuhrleute. Auch eine Trafik war am Ort.

Die meisten Einwohner lebten von der Landwirtschaft und Waldarbeit, in früherer Zeit wurde Holzkohle gebrannt und Pottasche erzeugt sowie Glasperlen und Perlmuttknöpfe angefertigt. Als Nebenbeschäftigung fertigten die Holzhauer im Winter allerlei praktische Gegenstände aus Holz wie Perlen, Pantoffel, Kochlöffel, Quirl, Gabeln, Mangeln, Schaufeln, Nudelwalzen, Teller, Fleischklopfer, Salzmäzen, Sensengriffe,  Flachsbrecher, Dreschflegel, Spinnräder, Wäschekluppen, Stiefelknechte, Schlitten, Rechen, Buttermodeln und vieles mehr.  Die Frauen verdienten ein Zubrot durch Bäume pflanzen im Wald.

Im Jahr 2010 fehlten 48 Häuser. Komplett abgerissen sind Hinterbrand, Viehruh‘, Buschhäuser und Ganabartl.

Verfasser:  Natalie Brenner
Quellen:
- Hochzeits-, Tauf- und Sterbebuch der katholischen Pfarrei Tachau ab 1669
- Buch "Planer Brand - Haussammelliste von 1869" von Helga Meister
- Gedenkbuch der Gemeinde Brand v. Chronist Adam Waidhas und Emil Hampl