Damnau m. Weska und Sinzendorf


Damnau (538) mit seiner weithin sichtbaren Kirche zu St. Martin liegt auf einer Hochfläche im südlichen Zipfel des Bezirkes Plan. Die Gemeinde, zu welcher die Ortschaft  Sinzendorf und der  Weiler Weska gehörten, zählte 107 Häuser (davon Sinzendorf 24) mit zusammen 482 Einwohnern, die den Unterhalt vorwiegend in der Landwirtschaft fanden. Post– und Bahnstation war Josefihütte, Schule, Kirche und Standesamt im Orte. Sinzendorf  unterstand dem Postamt Haid.
Damnau = Domnau= dem Dom des Klosters Kladrau gewidmet, ist schon ein altes Dorf und wird unter jenen Orten genannt, die im Jahre 1239 Papst Gregor IV. dem Kloster Kladrau bestätigte. Vorher gehörte es dem Kloster Postelberg bei Saaz.
Nach dem Hussitenkrieg 1419-1434 war Damnau ein Trümmerhaufen. Der Sage nach soll früher das Dorf ca. 150 m südlich von der Kirche (gegen Sinzendorf) gestanden haben. Damnau ist eine rein deutsche Siedlung, was auch Hof-und Flurnamen beweisen. Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden bei Schlief, Goldwag und Gröna  und ihnen gegenüber in Triebl die Kaiserlichen lagerten, kamen oft Truppen und plünderten das Dorf und die Umgebung. Von den Napoleonkriegen 1810-1814 berichtet der Volksmund über Einquartierungen und Plünderung. Auf der Anhöhe gegen Sinzendorf, dem sogenannten  „Russenhübel“, sollen zu dieser Zeit russische Soldaten begraben worden sein.
Die in den Jahren 1869-1871 erbaute Eisenbahnlinie Pilsen-Eger führt in einer Länge von 3 km durch die Gemeindegemarkung.
Die Kirche St. Martin ist uralt. Sie wird bereits im Jahr 1239 erwähnt. Die Glocken rechtfertigen die Annahme, dass die Kirche schon im 10. Jh. bestand. Die große Glocke trägt die Inschrift: „1093 Santa Maria-Sancta Venceslai“, sie stand unter Denkmalschutz und blieb als eine der ältesten Glocken unseres Heimatgebietet von der Ablieferung im Zweiten Weltkrieg verschont.
Die erste Schule befand sich im Hause Nr. 40 neben dem Pfarrhof und hatte einen Unterrichtsraum. Sie ist Ende der achtziger Jahre abgebrannt. Bis zur Errichtung einen neuen Schulhauses wurde im Haus Nr. 45 unterrichtet. Im Jahre 1890 baute die Gemeinde das große Schulhaus mit Lehrerwohnung. Die Schule hatte schon damals zwei Klassen. Eingeschult waren Sinzendorf, Weska und Wesigau.
Die 1872 in Betrieb genommene Staatsbahn Pilsen-Eger verbesserte auch die Verkehrslage für Damnau. Die Kreisverwaltung baute 1932 die Bezirksstraße von Wesigau nach Damnau und erweiterte sie 1935 bis Pawlowitz. 1927 erhielt Damnau das elektrische Licht und 1933 begann man mit der Entwässerung der Peint- und Pfarrwiesen. 1935 konnte die Kanalisierung im Ort und die Vergrößerung der beiden Dorfteiche beendet werden.

Heimatliche Flurbezeichnungen: Gänsdroht, Freuenbild, Schmalzberg, Hübeldroht, Am Vuaglherd, Wischkasteig, Steingespreng, Krümteil, Fleischfeld, Mühlholz, Tischinger Schläge, Weinberg, Saugraben, Ackermaß, Gaisberg, Herrnzipfel, Schusterrang, Schwarzholz, Schützenberg, Am Kamm, Schweppermühlrang, beim Donabachl u.a.

Der Weiler Weska gehörte zuerst zur Herrschaft Triebl, später zur Gemeinde Damnau.
Sinzendorf war zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges nur ein abgelegener Weiler. Als 1665 die Herrschaft Plan durch Kauf in den Besitz des Grafen Joachim von Sinzendorf gelangte, gab der Graf dieser kleinen Öttung den Namen „Sinzendorf“
Das kleine Dörfchen brachte auch in den beiden Weltkriegen einen hohen Blutzoll. Im Ersten Weltkrieg starben 7 Sinzendorfer und im Zweiten Weltkrieg waren es 14 Gefallene und Vermisste zu beklagen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nahmen die Amerikaner Damnau am 4. Mai 1945 unter heftigen Beschuss. Als dann am 5. Mai die weiße Fahne am Kirchturm  gehisst war, rückten die Amerikaner in das Dorf ein. Am 18. Dezember 1945 verbrachten die Tschechen 24 Damnauer Familien völlig unvorbereitet zum Zwangsarbeitseinsatz in ein Arbeitslager bei Kolin. Im Jänner 1946 begannen die „humanen“ Ausweisungen in das Reich. Aus dem Pfarrsprengel kamen 892 Personen in die Bundesrepublik, 267 in die Sowjetzone.

Quellen: Heimatbuch „Über Grenzen hinweg“