Gumplitz mit Vogelsang



Gumplitz (473 m), bildet mit der Ortschaft Vogelsang und der Reinmühle eine Gemeinde mit Schule im Ort, Bahnstation Bruck am Hammer. Katastralausmaß der Gemeinde 513 ha. Pfarre in Tissa.


Gumplitz: Über die Vorgeschichte von Gumplitz ist wenig bekannt. 1364 älteste schriftliche Bekundung des Ortes als „GUMPOLTS HOF“; gilt als eine urdeutsche Gründung und ist im Besitz des Tachauer Jindrich Holprinter. 1413 ist Stephan von Schönbrunn Besitzer der VILLA CUMPOLECZ; 1420 folgt Schilling von Gumplitz.
1654 heißt der Ort GUMPLICZ und wird in Zeitfolge Besitz der Herrschaft Plan-Gottschau; 1823 Kauf durch Fürst zu Windischgrätz und Zuordnung zur Herrschaft Tachau; 1850 wurde Gumplitz eine eigenständige Gemeinde.

1637 hatte Gumplitz 7 Bauern; 1788 waren es 21 Anwesen. 1884 waren es 21 Häuser mit 108 Einwohnern.

Gumplitz ist ein Angerdorf, dessen Bewohner den Unterhalt in der Landwirtschaft fanden und im Allgemeinen als ein „lustiges Völkchen“ galten.

Die Wege durch die schweren Zeiten beider Weltkriege und der Vertreibung aus der Heimat mit all den unsäglichen Verlusten, gingen die Gumplitzer gemeinsam mit den Bewohnern von Vogelsang und der Reinmühle.


Vogelsang: Straßendorf 1,5 Kilometer südlich Gumplitz. Schloss, Meierhof und Spiritusbrennerei.
1374 erste urkundliche Erwähnung mit der Bezeichnung DE LHOTA; wird im 16. Jahrhundert eingedeutscht als Vogelsang.
Nachweisbar besaß im 16. Jahrhundert Rendl von Uschau den Ort. 1673 – 1795 ist Pergler von Perglas Besitzer und 1823 wird Vogelsang durch Kauf des Fürsten von Windischgrätz der Herrschaft Tachau zugeordnet.

1936 zählt Vogelsang 206 deutsche Einwohner in 45 Häusern. Die Bewohner übten neben der kleinen Landwirtschaft einen Handwerksberuf aus. Schule im Ort. Zur Kirche ging man nach Tissa. Die nächste Bahnstation war Bruck am Hammer.

Das Schicksal der Vertreibung 1946 teilten die Bewohner von Vogelsang mit denen von Gumplitz und der Reinmühle.

 
Reinmühle: Die am Ketschenbach, ca. 1,5 Kilometer nordwestlich von Gumplitz gelegene Reinmühle wird 1607 erstmals in der Großen Landtafel Böhmens unter der Bezeichnung „ROYNDLMYL“ genannt. Die Bewohner dieser Einöde teilten das Schicksal der Menschen der beiden anderen Gemeindeteile.


Edwin Kapitz


Benutzte Quellen:

-    Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.: „Über Grenzen hinweg“, Selbstverlag, Geisenfeld 1964,
     Seite 397 - 400.
-    Prof. Ernst Pohl: „Ortslexikon Sudetenland“, Helmut Preußler Verlag, Nürnberg 1987, Seite
     154, ISBN: 3-925362-47-9.
-    Baxa/Novotna/Prasil: „Plan und Umgebung auf alten Ansichtskarten“, Verlag Ing. Vaclaw
     Baxa, Hostivice 2006, Seite 123 – 124, ISBN: 80-86914-14-3.
-    Ralf Heimrath: „Hinter Berg und Eiche“, Dr. Bernd Wißner, Augsburg 1994, Seite 34 und 35,
     ISBN: 3-928898-46-9.
-    Josef Hacker: „Ortsnamen des politischen Bezirkes Plan“, Südostdeutsche Forschungen,
     Heft 1, München 1938, Seite 121 – 144.