Hangendorf b. Plan



Hangendorf (554m) gehörte einst zur Herrschaft Tripst-Triebl und hatte im Jahre 1788 22 Anwesen, 1884 27 mit 153 Einwohnern und 1896 27 mit 155 Einwohnern.
Der Ort ist der Anlage nach ein Haufendorf und liegt etwa 7 km südöstlich von Plan am Hang eines sich zum Amselbach neigendes Hochtales. Unweit davon führt die alte Reichsstraße Plan-Mies vorbei. Der Ortsname deutet auf das Siedlungsgelände hin: Dorf am Hang = Hangendorf.
Die Gemeinde zählte im Zeitpunkt der Vertreibung 26 Häuser mit 136 Einwohnern, die von der Landwirtshaft lebten. Kleinlandwirte (Nebenerwerbssiedler) fanden als Bauhandwerker auf auswärtigen Baustellen Beschäftigung.
Post und Bahnstation in Josefihütte, Kirche, Pfarre und Standesamt in Hohenzetlisch, Schule im Ort. Gemarkungsfläche 491 ha.
Über die Zeit der Gründung und wann der Ort entstanden ist, wissen wir nichts. Wahrscheinlich gingen die älteren Aufzeichnungen in bewegter Zeit verloren. Hangendorf wird, wie die Urkunden beweisen, mit oder neben dem benachbarten Triebl, dessen Gutsherrschaft es seit jeher unterstand, öfter geschichtlich erwähnt. Um 1571 fand der lutherische Glaube im Dorfe Eingang. 1623 trat die Bevölkerung wie in den anderen Orten des Herrschaftsgebietes wieder zum katholischen Bekenntnis über. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Hangendorf viel zu leiden. In der Schlacht Mitte August 1647 standen die Schweden in der Flurgemarkung am Abhang, sowie rechts und links der Reichsstraße Plan-Mies unter General Wrangel gegen die kaiserliche Armada, die am Abhang des Wolfsberges gegen Triebl operierte. Schloß Triebl ging in Flammen auf, viele Anwesen, auch die Kirche und der Meierhof in Hohenzetlisch wurden zerstört. Nach Abzug der Truppen grassierten Hungersnot und Seuchen und nur langsam erholte sich der Ort durch Zuwanderung von den Schrecknissen dieser Zeit.
Im Erbfolgekrieg 1742 verschanzte sich Feldmarschall Khevenhüller mit seiner Truppe in dem nahe beim Dorf gelegenen Hohlweg (Einsenkung = Ravins). Er beabsichtigte den französischen General Maillebois, der über Promenhof-Plan gegen Mies marschieren wollte, aufzuhalten. Khevenhüller erreichte sein Vorhaben. Dabei hatte aber Hangendorf schwer zu leiden. Als später Kaiser Josef II. am 5.Oktober 1779 auf seiner fünften Reise durch Böhmen von Eger über Plan gegen Pilsen fuhr, stieg er zwischen Hangendorf und Triebl aus und besichtigte die Ravins. 
1781 bis 1804 waren Hangendorf  und Schlief dem Pfarrsprengel Hohenzetlisch angeschlossen. Bisher waren sie nach Tschernoschin eingepfarrt. Für die einklassige Schule erbaute die Gemeinde 1875 ein neues Gebäude mit Lehrerwohnung. Am Dorfplatz stand die dem hl. Florian geweihte Kapelle. 
Der Wasserversorgung in der Gemeinde dienten Brunnen, die einwandfreies Wasser ergaben. Die Elektrifizierung des Ortes gestattete den Bauern die Modernisierung  ihrer Höfe. Flurnamen: Spülteich, Guldwag, Grundwiesen, Leschtina, Peint, Poritschn, Spirkeräcker, Kahl, Samentzen,Wischkaäcker, Langlistel, Hanfgarten, Hofstatt, Schieferlistl u.a.
Zur Kirche ging man nach Hohenzetlisch. Am dortigen Friedhof fanden die Verstorbenen  der Gemeinde ihre letzte Ruhestätte. Im Ersten Weltkrieg hatte Hangendorf 6, im Zweiten Weltkrieg 11 Gefallene zu beklagen. Im Zuge der Vertreibung  kamen die Hangendorfer 1946 nach  Bayern, Hessen und einige Familien in die Sowjetzone (DDR).

Quellen: Heimatbuch „Über Grenzen hinweg“