Heiligenkreuz




Das im Grenzgebiet von Böhmen zu Bayern liegende Dorf Heiligenkreuz wurde in einer Urkunde von 1380 als „Sancta Crux in Chodonibus“ bezeichnet und gehörte zum Chodenschloss Tachau. Über die Entstehung des Ortes wird von Alters her erzählt, dass im 13. Jh. ein Mönch dort in einer Einsiedelei lebte und ein Kreuz errichtete. Die zur Rodung der Wälder tätigen Männer kamen in diese Einsiedelei, wenn sie die Glocke des Eremiten hörten, lauschten seinen Worten, suchten Hilfe und siedelten sich dort neben dem Kreuze an.

Die Kirche liegt auf einer Höhe von 556 m über NN. Die höchste Erhebung der, Nadelberg im Wald, ist 638 m hoch. Die Größe der Gemarkung beträgt 1.581 Hektar. Graf Sigmund von Heimhausen von der Herrschaft Kuttenplan ließ als Patronatsherr 1792 die Kirche vollständig renovieren.
Das Kirchenfest- „Ablass“ genannt, ist am Tag der Kreuzerhöhung, dem 14. September.

Zum Kirchsprengel Heiligenkreuz gehörten die Gemeinden Obergodrisch, Glasau und Stockau.

Das Dorf hatte 1945 152 Häuser und 753 Einwohner, die neben einigen Handwerkern und Geschäftsleuten meist in der Landwirtschaft tätig waren.

 



Ein besonderer Berufszweig, der wegen seiner Erzeugnisse in der ganzen Gegend bekannt war, muss noch erwähnt werden: die Leinenweber. Diese verarbeiteten die Garne des früher in Heiligenkreuz angebauten Flachses zu guten Stoffen.

Ein alter Spruch sagt:
Intergodrisch, Üiwergodrisch, Halingkreiz und Pirkn,
wenn d Teifl d Wewern hult wer wird dian Weibern wirkn.

Verfasser: Josef Baier