Gosolup mit Straßenhäuseln und Welzkahäuseln



Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert wurde zur Unterscheidung vom gleichnamigen Dorf Kosolup, (bei Tuschkau) die Bezeichnung Ober-Gosolup gebräuchlich, auch Ober-Kozolup, tschechisch Horni-Kozolupy. 
Lage: 510 m ü NN, 12.9° östl. Länge und 49.8° nördl. Breite.

Ein Egerländer Bauerndorf,  das früher zum Gerichtsbezirk Weseritz, zum polit. Bezirk Plan, ab 1938 Bezirk Tepl, Regierungsbezirk Eger gehörte, mit den Ortsteilen Straßenhäuseln, Welzkahäuseln und dem Forsthaus „Einschicht Libitzen“.  Ober-Gosolup liegt 8 km südwestlich von Weseritz, unweit der Burgruine Schwanberg, unmittelbar an der Bezirksstraße Mies-Weseritz.

Der Ort wurde erstmals 1237 durch eine landesfürstliche Schenkungsurkunde erwähnt (Schuchta de Kozolup). Zu dieser Zeit war Gosolup bereits Rittersitz. Seit dem Ende des 14. Jahrhundert gehörte das Dorf dem Grafen von Guttenstein. Nach den großen Fehden unter dem westböhmischen Adel um 1506, gehörte Gosolup teilweise zur Herrschaft Schwanberg. Von 1712 bis zur Auflassung der Untertanenverhältnisse 1848 unterstand das Dorf der Herrschaft Löwenstein (Zebau/Haid).

Die örtliche Kirche war den Aposteln Peter und Paul geweiht. Sie stand vermutlich schon vor 1352. Anno 1394 am 23. Juni wird Desiderius von Wolfersdorf als Patronsherr genannt, 1395 übte Dietrich von Guttenstein das Patronat über das Gotteshaus aus. Zum Pfarrsprengel zählen die Dörfer Mariafels, Eisenhüttl, Utzin, Strahof, Wickau, Zebau und bis 1785 Saduba und Lohm, bis 1786 Wolfersdorf. Letzer Heimatpfarrer war Hochw. Alfred Groß, von 1931 bis zur Vertreibung 1946. Danach Pfarrer in Homberg/Hessen. Er starb am 17. Okt. 1957, im 61. Lebensjahr, auf einer Pilgerfahrt nach Fatima in Quarda (Portugal) an den Folgen eines Schlaganfalls.

Bei einer Zählung hatte Gosolup am 01. Sept. 1939   427 Einwohner in 73 Hausnummern.

Nach den Akten des Landesarchivs in Prag bestand schon 1682 eine Schule zu der einst Zebau, Mariafels, Wolfersdorf und Lohm gehörten. Die Gemeinde wurde durch Brunnen mit gutem Wasser versorgt. Außerdem bestand ein Dorfteich, der vom Gosoluper Bächlein gespeist wurde.

Am 18. Sept. 1921 wurde das Kriegerdenkmal feierlich eingeweiht, es ist heute gänzlich verschwunden. 1925 erhielt Gosolup elektrisches Licht. Die florierende Dorfgemeinschaft war gewährleistet durch zwei Wirtshäuser, sowie durch verschiedene Vereine wie Freiwillige Feuerwehr gegr. 1887, auch eine Kinderfeuerwehr wurde um 1930 gegründet, Maurer-bzw. Leichenbeerdigungsverein, Corporation, Viehzuchtgenossenschaft, Spar-u. Darlehensverein, Notschlachtungsverein, Bund der Deutschen, Kath. Frauenbund, der Deutsche Kulturverband, Ein- u. Verkaufsgenossenschaft „Concordia“, Bund der Deutschen Landjugend, Männergesangsverein „Liederkranz“, Bund der Landwirte (politische Partei) und der Sudetendeutschen Partei.

Möglichkeit gewinnender weiterer Informationen, vorwiegend um die älteste Gründung des Ortes, machte ein Brand und seine Liquidation im Jahr 1947 unmöglich. Seinerzeit verbrannte auch bis auf die Grundmauern die wertvolle noch gotische Kirche mit beinah 30 m hohem Turm samt Pfarrhof mit Zubehör. Übrig geblieben ist das Große Holzkreuz, das an der südl. Außenfasade der Pfarrkirche angebracht war. Es lehnte in den 90er Jahren, auf den Kopf gestellt (verkehrt rum), am örtlichen Leichenhaus auf dem Friedhof!
Am 01. Januar 1980 wurde Ober-Gosolup (Horni- Kozolupy) wie es jetzt heißt, nach Zebau eingemeindet. Seit 24. Nov. 1990 ist es wieder eine eigenständige Gemeinde mit 256 Einwohner  (Stand 28. Aug. 2006 ) und gehört nun zum Bezirk Tachau.

Quelle:


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