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Krips



Die bekannte Bestätigungsurkunde Papst Honoris III. für Stift Tepl nennt 1219 als Stiftsbesitz Krips (560m NN).
Das Dorf liegt etwa 2 km nördlich von Weseritz und zählte 32 Häuser mit 180 Einwohnern. Es bestanden acht große Bauernhöfe zu je 40-50 ha Grundausmaß. Die übrigen Landwirte bewirtschafteten kleinere Betriebe zwischen 3-10 ha. Zur Gemeinde gehörte die Neumühle in der Welischkalaflur. Post, Bahn- und Standesamt in Weseritz, Pfarre in Neumarkt. Gemarkungsfläche: 569 ha, davon 202 ha Äcker, 50 ha Wiesen, 37 ha Weiden, 265 ha Wald und 15 ha Ortsried, Straßen, Gewässer und Wege. Kastralreinertrag 11.

Der Ort, den vermutlich einst der selige Hroznata gegründet hatte, blieb in der Folgezeit stets dem Stift Tepl erbuntertänig und dürfte schon vor den Hussitenkriegen mit Deutschen besiedelt gewesen sein. In Krips, das vor den Hussitenkriegen ein Marktflecken war, befand sich ein kleines Schloss als Sommersitz der Tepler Chorherren. 1422 wurde das Dorf Krips von den Hussiten zerstört und gebrandschatzt. Die Kirche lag 14 Jahre in Schutt und Asche. 1468 entrissen die Schwanberger dem Tepler Abt u.a. den Ort Krips. Auf Befehl Königs Wladislaw II. mussten sie es 1475 gegen eine Ablösesumme wieder an das Stift Tepl zurückgeben. 1543 verpfändete Abt Kurz Krips, Sahrat und Altsattl nebst zwei Höfen in Neudorf an Johann Elbogner von Unterschönfeld auf Weseritz um 500 Schock. 1625 brach die Pest aus, an der 22 Kripser verstarben. 1646 besetzten die Schweden Neumarkt und Krips und entwürdigten die Kripser Kirche zum Pferdestall. Sie plünderten das Dorf und brannten abermals das Dorf nieder. 1841 fand man auf dem Grund von Michael Garscha, Hs.Nr.2 einen Topf mit böhmischen Groschen aus der Zeit Karls IV. Auch bei Mathias Plaß (Pflugbauer) fand man des Öfteren historische Exemplare aus der leidvollen Zeit. Die Ortskirche war selbstständige Pfarre und wird schon 1384 erwähnt. Die Kirche wurde Anfang 18. Jh. wieder neu erbaut. Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1657. In der Kirche steht auch eine Statue des Hl.Martin. Krips feiert im zu Ehren immer am 11. Novemder das Kirchenfest Martini, mit großen Jahrmarkt auf dem Dorfplatz. Auf dem Friedhof wurden auch die Toten der Nachbargemeinde Altsattl  beigesetzt.

Krips hatte seit 1832 eine eigene Schule. Das jetzige Schulhaus wurde 1877 erbaut und enthielt Klassenzimmer und Lehrerwohnung. Es wirkten hier zwei Schulleiter mit akademischer Bildung: Franz Josef Pothorn, er kam 1883 nach Krips, wo er bis zu seinem Tode (1901) wirkte. Seine Grabplatte ist im Museumsquartier Tirschenreuth zu besichtigen.

Franz Josef Buberl besuchte als Lehrer auf eigene Kosten die Prager Hochschule. Aus seiner Feder stammt eine Naturgeschichte für Volksschulen (Natur und Heimat) und das mit Prof. Dr. Franz Lerch gemeinsam verfasste Naturgeschichtswerk für Bürgerschulen „Aus Heimat und Fremde“.

Durch Krips führt die 1914-15 erbaute Bezirksstraße Weseritz-Krips-Tepl. Seit 1909 hat Krips eine Hochquellen - Wasserleitung. 1924 wurde das Gemeindegasthaus gebaut, 1925 das elektrische Licht eingeführt. Die Flurgrenze bildet im Süden der Hasenbach, im Westen der Hasenteich, im Norden der Säuerlingsbach. Sagenhaft war die Waschgold- gewinnung im 17. Jh. bei Krips. Das kulturelle Leben lehnte sich an die Bezirksstadt Weseritz an.

Im Zuge der Vertreibung ging je 1 Transport am 4.April und am 2.Juli 1946 nach Bayern und im August 1946 in die russische besetzte Zone (DDR)


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