Neschowa



Neschowa (568 m), an der Ostgrenze des Bezirkes Weseritz, am Fuße des 571 m hohen Trommelberges gelegen, nahezu vom Wald eingeschlossen, war die kleinste Gemeinde im Bezirk Weseritz. Das kleine Haufendorf zählte 15 Häuser mit 75 Einwohnern und gehörte vor Zeiten zur Gemeinde Skupsch. Zur Kirche und in die Schule ging man nach Tschihana (Bezirk Mies); dort auch das Postamt. Nächste Bahnstation war das über 8 Kilometer entfernte Trpist. Gemarkungsfläche: 122 ha.

Die Bezeichnung des Ortes Neschowa soll abgeleitet werden von der Bezeichnung: „der Hof des Nesch“. Ein Einzelhof?

Im Jahre 1242 lag der Abt Gerhard von Tepl im Streit mit einem Ritter. Streitobjekt: Neschowa. Das Stift Kladrau hat den Streit geschlichtet, worüber 1242 in Krukanitz eine Urkunde gefertigt wurde. Gesichert ist, dass 1364 Neschowa mit Malkowitz und Skupsch einem Rittergeschlecht gehörte, das den Beinamen „von Neschowa“ trug und 1412 wird bekannt, dass die Skupscher Ritter dem Stift Kladrau untertänig waren.

Gleich dieser Erkenntnis wird 1379 als Erstnennung für Neschowa (NYESCHOW) genannt.

1446 saß zu Skupsch ein Ritter Johann mit dem Prädikat „von Neschowa auf Skupsch“ (1457: NIESOWA). 1551 wird zu Neschowa ein Wolf Razvadovsky von Neschowa erwähnt. Aus dem Jahre 1589 weiß man, dass in NESCHOWA ein herrschaftlicher Hof leer stand. 1707 kommt Neschowa zur Herrschaft Weseritz und verbleibt daselbst bis 1848. Erst 1922 wird Neschowa eine selbständige Gemeinde.

Im Ersten Weltkrieg hatte Neschowa 5, im Zweiten Weltkrieg 4 Gefallene und Vermisste zu beklagen. 1945/1946 teilten die Bewohner von Neschowa das Schicksal aller Deutschen; auch sie verloren neben Hab und Gut unwiederbringlich ihre geliebte Heimat am Fuße des Trommelberges.


Edwin Kapitz



Benutzte Quellen: