Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.
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Stipokl mit Woiteschin und Wutsch



Stipokl (604 m), bildete mit Woiteschin und Wutsch eine Gemeinde. Diese zählte in 53 Häusern zusammen 286 Einwohner. Zur Kirche ging man nach Tschihana, dort auch das Postamt. Zur Schule mussten die Kinder von Stipokl nach Planes, die aus Wutsch und Woiteschin nach Tschihana. Bahnstation war Weseritz. Gemarkungsfläche: 724 ha. Die Einwohner lebten ausschließlich von der Landwirtschaft

Die Gemeinde Stipokl hatte im Ersten Weltkrieg 5 Kriegstote zu beklagen.


Stipokl, an der alten Kaiserstraße Pilsen – Karlsbad gelegen, erscheint im Licht der Geschichte erstmals 1239 als eine Schenkung des Landesherren an das Kloster Kladrau. 1273 erscheint Stipokl in der Urkunde über die Dörfer, die dem Kloster Tepl gehören. Dort verbleibt Stipokl bis 1848. 1850 wird Stipokl eine selbständige Gemeinde.
Der Ort hatte 23 Häuser mit 101 Einwohnern und eine Gemarkungsfläche von 220 ha.

Der Zweite Weltkrieg forderte vom Ort Stipokl 4 Gefallene und Vermisste. Nach Kriegsende 1945 trennte die Demarkationslinie den Ort zwischen US- und Sowjetischer Besatzungszone. Ein schweres Schicksal. Im Zuge der Vertreibung der Deutschen kamen die schwer geprüften Menschen teils in die US-Besatzungszone, teils in die Sowjetische Besatzungszone.

 

Woiteschin (612 m), etwa ein Kilometer ostwärts von Stipokl gelegen, wird 1232 in einer Konfirmationsurkunde genannt. 1233 kommt Woiteschin durch Kauf an die Abtei Tepl. Im Steuerregister des Kreises Pilsen werden 1379 (OTIESSIN) drei Grundherren genannt. 1540 bei der Herrschaft Weseritz. Ein Urbar der Herrschaft Weseritz aus dem Jahre 1566 verzeichnet auf „WOESSINO = WOIJTE-SCHIN“ die Untertanen des Ortes. 1632 nennt sich der Ort: WOITIESCHIN. 1850 – 1860 ist Woiteschin eine selbständige Gemeinde.

Woiteschin zählte 13 Häuser mit 75 Einwohnern. Gemarkungsfläche: 210 ha. Der Ort war ein gern besuchter Ausflugsort, insbesondere beliebt bei Jagdgenossen.
Im Zweiten Weltkrieg hatte Woiteschin  1 Kriegstoten: Am 10. Mai 1945 besetzten US-Truppen den Ort, mussten diesen aber am 07. Juli 1945 den Sowjets übergeben. Für die braven Woiteschiner ein schweres Los, das erschwert wurde, da die Bewohner von Woiteschin mittels Austreibungstransporten in die Woiteschin Sowjetische Besatzungszone abgeschoben wurden.



Wutsch (585 m), liegt ein Kilometer südlich von Stipokl geschützt in einer Talmulde. Der Ort, aus einem Weiler entstanden, wird mit der Bezeichnung „BUDCHE“ 1273 in der Bestätigungs-urkunde für das Stift Tepl genannt.
1316 pachtete Dietrich von Guttenstein den Meierhof Wutsch. 1576 ging Wutsch durch Kauf an Ritter von Podmokl. Jedoch ging Wutsch (1654 = BUTSCH) recht bald wieder in den Besitz des Stift Tepl = Klostergut Tepl über.

Wutsch hatte einen Meierhof mit Schäferei und zählte 17 Häuser mit 110 Einwohnern. Gemarkungsfläche: 294 ha.
Acht Tote und Vermisste forderte der Zweite Weltkrieg. Am 12. Mai 1945 besetzten US-Truppen Wutsch. Der Verlust der Heimat wog für die Wutscher deshalb schwerer, weil sie durchwegs mittels Vertreibungstransporten in die Sowjetische Besatzungszone verbracht wurden.

 
Edwin Kapitz


Benutzte Quellen:
  • Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.: „Über Grenzen hinweg“, Selbstverlag, Geisenfeld 1964, Seite 682 - 685.
  • Prof. Dr. F. Lerch: „Unsere Heimat“, Selbstverlag o. J., Weseritz, Seite 196.
  • Prof. Ernst Pohl: „Ortslexikon Sudetenland“, Helmut Preußler Verlag, Nürnberg 1987, Seite 549, 656 und 660, ISBN: 3-925362-47-9.
  • Baxa/Novotna/Prasil: „Weseritz und Umgebung auf alten Ansichtskarten“, Verlag Ing. Vaclaw Baxa, Hostivice 2006, Seite 135 und 136, ISBN: 80-86914-03-8.
  • Ralf Heimrath: „Hinter Berg und Eiche“, Dr. Bernd Wißner, Augsburg 1994, Seiten 23, 25 und 28, ISBN: 3-928898-46-9.
  • Josef Hacker: „Die Ortsnamen des Bezirkes Plan“, Südostdeutsche Forschungen, Heft 1, München 1938, Seite 121-144.


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