Zebau



Im Süden des Gerichtsbezirks Weseritz liegt an der Bezirksstraße Mies-Weseritz das Dorf Zebau (slawisch Cebiv). Der Ortsname leitet sich von Schilfpflanze (Ceba) ab, sicher im Zusammenhang mit den Fischweihern in der Nähe des Ortes. Das stattliche Reihendorf wird beherrscht von dem im 17. Jahrhundert an Stelle der alten Ritterfeste erbauten herrschaftlichen Schloss, zu dem auch ein Meierhof, eine Großgärtnerei und mehrere Fischweiher gehörten. Zebau zählte 84 Häuser mit 433 Einwohnern, die Gemarkungsfläche umfasste 558 ha.

Der einstmalige Rittersitz Zebau wird in der Kladrauer Gründungsurkunde erstmals im Jahre 1115 genannt. 1487 – 1531 nennen die Quellen Georg von Zebau als Grundherrn. Im Jahre 1712 erwarb Reichsfürst Maximilian von Löwenstein-Wertheim in Haid die Besitzungen

Eine eigene Schule bekam das Dorf 1873, die bis zum Bau eines eigenen Schulgebäudes im Jahr 1900 in einem Wirtschaftsgebäude untergebracht war. 1928 wurde das Gebäude aufgestockt und es besaß nun zwei Klassenzimmer nebst einer Lehrerwohnung.

Ein Großbrand vernichtete 1866 die gesamte rechte Dorfseite. Wenige Jahre später widerfuhr auch den Bewohnern der linken Dorfseite das gleiche Schicksal. Im Zuge des Wiederaufbaues erhielt der Dorfplatz seine rechteckige Form. Der Ortsteil „Unterer Winkel“, durch den das Gosoluper Bächlein fließt, hat sich in den Jahren bis 1938 durch viele Neubauten bedeutend erweitert.

Zebau ist von vielen schönen Obstgärten umgeben. Dies ermöglichte eine ertragreiche Bienenzucht. In der Gemarkung liegt sich in Richtung Gosolup der Viehhutteich und nach Lomitschka zu der Röllermühlteich. Im Dorf selbst befindet sich der Tempelteich und am Dorfplatz der Trinkwasserbehälter, der durch eine 3 km lange Leitung aus der Gosoluper Flur gespeist wurde. Als 1901 Zebau Bahnstation wurde, begann für den Ort der wirtschaftliche Aufstieg.

Zur Kirche gingen die Zebauer nach Gosolup. Auf dem dortigen Friedhof fanden auch ihre Verstorbenen die letzte Ruhestätte. Auf dem Zebauer Dorfplatz, unter alten Lindenbäumen, steht ein Marienmarterl. Die Statue des Hl. Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1737 befindet sich am Deich des Tempelteiches.

Heute befindet sich das Schloss in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Nach dem
1. Weltkrieg war im Untergeschoss die neu gegründete tschechische Schule untergebracht.


Quelle:

Heimatbuch „Über Grenzen hinweg“

Ortsbetreuer:

Herbert Wuschek, Blumenstraße 2, 86863 Langenneufnach, Tel. 08239/367

Einsender:

Maria Mooshammer +