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Gebert, Anton, Prof. Dr.,

kam am 10.04.1885 in Heiligenkreuz zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in Mies und studierte Theologie an der Karls-Universität in Prag. Am 18.07.1909 zum Priester geweiht, war er zunächst in Alt-Rohlau und Asch. 1918 erhielt er eine Professur an der Lehrerbildungsanstalt in Mies, von 1920 – 1929 war er am Staatsrealgymnasium in Plan und anschließend bis 1934 Professor an der Lehrerbildungsanstalt in Prag. Am 19.10.1934 promovierte er zum Doktor der Theologie, 2 Tage später wurde er zum Domkapitular zu St. Veit in Prag gewählt. Außerdem war er Rektor der St. Salvatorkirche für die Deutschen in Prag. Schon im Oktober 1938 setzte sich Gebert zusammen mit Prälat Josef Grüner für mehr deutsche Diözesen in Böhmen ein. Nach der Besetzung der Tschechoslowakischen Republik durch die Deutschen Wehrmacht wurde Gebert örtlicher Wehrmachtsgeistlicher. Im Jahr 1940 erhielt er vom Prager Erzbischof Kardinal Karel Kašpar den Auftrag, sich um verhaftete tschechische Priester zu kümmern. Am 06.01.1941 wurde Gebert verhaftet und in das Gefängnis Pankratz gebracht. Am 12.06.1941 erhob Oberstaatsanwalt Franz Ludwig die Anklage. Gebert habe  „gehässige, hetzerische und von niedriger Gesinnung zeugende böswillige Äußerungen über leitende Persönlichkeiten des Staates oder der Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei“ gemacht sowie ausländische Sender gehört. Am 23.07.1941 wurde Gebert zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Doch statt danach freigelassen zu werden, erfolgte die Inhaftierung im KZ Theresienstadt und von dort der Transport am 01.05.1942 ins KZ Dachau, wo er am 17.05.1942 sein Leben lassen musste. Einen Monat später wurde seine Asche nach Heiligenkreuz überführt und dort beigesetzt.


Gerstner, Franz Xaver, Dr. jur.,

wurde am 02.05.1816 in Kuttenplan geboren. Er studierte in den Jahren 1838-1841 Jura in Prag, erhielt seine Promotion und war danach als Advokat in Prag tätig. 1848 wurde er vom Planer Wahlbezirk in das Frankfurter Parlament entsandt. Franz Xaver Gerstner verstarb am 10.10.1855 in Urfahr bei Linz an Typhus. Von ihm stammt u.a. das Werk: „Die Stellung Österreichs zum Deutschen Bunde und zum Frankfurter Parlament“. 



Gicklhorn, Josef, Prof. Dr. rer. nat.,

geboren am 18.07.1891 im „Schneiderhäuschen“ in Glasau, 1910 nach Naketendörflas übersiedelt. Gicklhorn besuchte die Volksschule in Untergodrisch und danach die Kaiser Franz-Josef-Staats-Realschule in Plan, sein Lehrer war Prof. Ferdinand Urban. 1909 Matura mit Auszeichnung, danach Studium von Naturgeschichte, Physik und Chemie in Wien. Zunächst war er wissenschaftlicher Assistent an der Wiener Universität, ab 1918 Lektor an der Universität in Graz, von 1921-1923 an der Universität in Agram. Gicklhorn war Gründer und Leiter der „Biophysikalischen Arbeitsgemeinschaft" am Zoologischen Institut in Prag. 1926 Promotion zum Dr. rer.nat., 1929 Habilitierung für allgemeine Biologie in Prag. Nebenbei war er in Botanik, Zoologie, Chemie, Physik und Biologie tätig. Nach der Vertreibung aus der Heimat war Gicklhorn a. o. Professor an den Universitäten Wien und Graz. Er schrieb viele wissenschaftliche Arbeiten. Besonders bekannt wurde er durch die Erfindung der sogenannten „Vitalfärbung“. Viele Arbeiten hat er zusammen mit seiner Frau Renée, geb. von Czernin verfasst, so auch z.B. über Siegmund Freud. Gicklhorn starb am 21.11.1957 in Wien. Prominente Redner, darunter Dekane der Fakultäten der Wiener Universität, würdigten das Leben des Verstorbenen als Wissenschaftler und Lehrer.


Giebl, Richard,

wurde am 14.10.1911 in Millikau geboren. Schon früh erhielt der Junge seinen ersten Musikunterricht durch Musikdirektor Anton Heueis, der auch in Leskau Musikunterricht erteilte und viele Musikvereine im Weseritzer Bezirk gründete. Nach der Bürgerschule besuchte Richard Giebl Jahre lang die bekannte Musikschule in Petschau. Seine Lehrer waren u.a. Josef Ratka (siehe auch unter R), Josef Nürnberger und andere, sein Hauptfach war die Klarinette, in den Nebenfächern lernte er Cello, Saxophon und Klavier. 1930 legt er die staatliche Reifeprüfung ab. Zu dieser Zeit trat er schon öfter mit dem Orchester des Petschauer Konservatoriums als Solist auf. Ende 1930 trat er in das Konzert- und Unterhaltungsorchester Puchmelter in Teplitz-Schönau ein und machte mehrere Konzert- und Gastspielreisen mit. Seinen Militärdienst leistete Richard Giebl von 1932-1934 als erster Klarinettist bei der Regimentsmusik. Er spielte dann in Orchestern in Marienbad, Karlsbad und Leipzig, wo er noch Klarinette und Cello studierte. Nach dem Krieg kehrte er 1947 aus amerikanischer Gefangenschaft zurück und fand seine erste Anstellung am Wilhelma -Theater in Stuttgart. Als 1948 die erste Klarinettenstelle am Stadttheater Pforzheim frei wurde, wechselte er dorthin und spielt 29 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung im Städtischen Symphonieorchester. Er war Mitbegründer der Pforzheimer Jugendmusikschule und unterrichtete dort viele Jahre. Ab 1955 war Richard Giebl Kulturreferent der Sudetendeutschen Landsmannschaft und des BdV Pforzheim. Richard Giebl starb am 10.03.1983.



Gottfried, Athanasius,

wurde 1728 in Plan geboren. Er studierte Philosophie und Theologie an der Hochschule in Prag. 1750 trat er in die Kartause Königsfeld bei Brünn ein, 1753 erfolgte die Priesterweihe. 7 Jahre später wählte man ihn zum Prior und Klostervorsteher und zum Ordensvisitator für Kartäuser in Deutschland und Polen. Um das Kloster in Königsfeld hat er sich große Verdienste erworben. Unter seiner Leitung wurden Klostergebäude und Kirche umgebaut und mit Werken von bekannten Maler und Bildhauer, darunter Franz Anton Maulpertsch, Andreas Schweigel oder Knoller, ausgeschmückt. Aus einem Nachlass kaufte er wertvolle Kupferstiche, darunter Werke von Albrecht Dürer. 1782 wurde das Kloster im Zuge der Josephinischen Reformen aufgelöst. Die Mönche konnten wählen zwischen einer Pension oder dem Eintritt in einen anderen Orden. Athanasius Gottfried starb am 03.10.1814 in Brünn.