Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.
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N - P


Nadler, Josef,

geboren am 10.11.1893 in Heiligenkreuz, hatte von 1908-1911 bei dem italienischen Meister Miller in Plan das Steinmetzhandwerk gelernt und bei Gustav Grader in Eger die Gesellenprüfung abgelegt. Im 1.Weltkrieg diente Nadler beim 2. Regiment der Kaiserjäger. 1923 wurde er zu Waffenübungen beim tschechischen Militär eingezogen. Nach den damals üblichen Wanderjahren machte er sich 1928 mit einer eigenen Steinmetzwerkstatt in Heiligkreuz selbstständig, vor dem 2. Weltkrieg hatte er 6 Gesellen beschäftigt. 1944 musste der damals bereits 51jährige Josef Nadler bei der deutschen Wehrmacht Kriegsdienst leisten. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft konnte Josef Nadler Anfang Oktober 1945 aber nicht mehr in die Heimat zurückkehren. Nahe der Grenze, in Mähring, fanden er und seine Familie eine neue Heimstatt. Hier arbeitete mit dem heimischen Steinmetz Engelbert Müller zusammen, vor allem wurden Treppen und Grabsteine aus Poppenreuther Granit gefertigt. Doch auch künstlerisch war Nadler tätig. Der Nepomuk aus Granit an der Lohbachbrücke in Mähring, den die Amerikaner nach Kriegsende zusammengeschlagen und in den Bach geworfen hatten, wurde 1955 von ihm neu geschaffen.  Der St.-Anna-Brunnen mit der Egerländer Bauernfigur, der hölzerne, bemalte Bildstock in der St.- Anna-Kirche und auch der Katharinenbrunnen sind weitere Beispiele seines Schaffens. Josef Nadler war in Mähring für die Plan-Weseritzer ein unermüdlicher Fürsprecher und Helfer. Ob es nun beim Bau der St.-Anna-Kapelle war oder bei den Vorbereitungen für die ersten Heimattreffen, Josef Nadler stand immer mit Rat und vor allem mit Tat zur Seite. „Josef Nadler hat das neue, moderne Ortsbild von Mähring entscheidend mitgestaltet und damit einen großen Beitrag zum kulturellen Leben dieser Grenzgemeinde geleistet“, betonte der Mähringer Bürgermeister Karl Bach anlässlich des 85. Geburtstages des Künstlers. Für diese Verdienste um Mähring wurde Josef Nadler am 23.10.1971 zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Mähring ernannt. Nur wenige Monate nach seinem 85. Geburtstag verstarb er nach kurzer Krankheit am 16.01.1979.



Neiß, Johann,

geboren 1735 oder 1736 in Plan, wurde Lehrer. Unter seiner Führung wurde 1777 in Eger die erste Normalschule errichtet. Neiß wurde 1791 erster Direktor der Hauptschule in Eger und Prüfender für Lehramtskandidaten.



Okl, Franz Karl,

wurde am  08.03.1759 in Maria-Kulm geboren. Von 1781-1844 war er Rektor der Stadtschule in Plan. Ockl war das Muster für einen Lehrermusiker zu Beginn des 19.Jh. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war er auch Chorregent. Er schrieb Kirchenmusik, darunter ein in Wien aufgeführtes Requiem für die 1801 verstorbene Erzherzogin Alexandrina Pawlowna, Frau des österreichischen Erzherzogs Josef. Erwähnenswert ist vor allem seine Aufführung von Haydns „Schöpfung“. Karl Ockl wollte die „Schöpfung“ aufführen, was ihm aber untersagt wurde. In der säkularisierten Kirche St. Johann bei Gotschau wurde Haydns Werk trotzdem aufgeführt. Ockl wurde vom damaligen Pfarrer von Hohenzettlisch der Kirchenschändung bezichtigt, die Entlassung aus dem Schuldienst drohte. In einem Brief bat Ockl den Komponisten um Hilfe. Joseph Haydn antwortete ihm, er sei sehr erfreut, dass sein Oratorium aufgeführt worden sei und den Beifall des Publikums gefunden habe. Er zeigte sich aber sehr erstaunt über den Vorwurf der Kirchenschändung, den man Ockl machte. Franz Karl Ockl war zwischen 1790 und 1840 einer der bekanntesten Musiker im westlichen Egerland. Er starb am 12.01.1844 und wurde auf dem „Alten Friedhof“ in Plan beigesetzt. Eine Straße bei der Stadtkirche wurde nach Ockl benannt.



Ortmann, Anton,

kam am 19.03.1801 in Plan zur Welt. Er war nacheinander in verschiedenen Apotheken beschäftigt und ließ sich 1842 in Elbogen als Apotheker nieder. Von 1857-1861 war er auch Bürgermeister dieser Stadt. Anton Ortmann beschäftigte sich nebenher viel mit der Pflanzenwelt Böhmens und war Autor oder Mitautor zahlreicher Botanischer Schriften, so z.B. „Flora Carlsbadensis“ oder „Flora des Elbogener Kreises im Kg.-Reich Böhmen“. Ortmann war auch einer der aktivsten Mitglieder in der Pflanzentauschanstalt von Philip Maximilian Opiz, einem bekannten Botaniker der damaligen Zeit. Anton Ortmann verstarb am 21.11.1861 in Elbogen.



Ortmann, Johann,

kam am 28.03.1814 in Plan zur Welt. Als k.u.k. Buchhaltungs-Official, also als Beamter der k.u.k. Buchhaltung, lebte er in Wien. Sein Hobby war die Erkundung der Flora Wiens und der Umgebung.  Über seine Ausflüge in die Natur hat er mehrere Abhandlungen geschrieben, z.B. „Bemerkungen über einige Pflanzenarten sowie über die Auffindung von neuen Pflanzenbürgern im niederösterreichischen  Florengebiet“.  In einem 1850 erschienenen Führer „Karlsbad und Umgebung“ stammt das Kapitel „Die Flora Karlsbads und der Umgebung“ ebenfalls von Ortmann. Johann Ortmann verstarb am 16.01.1890 in Wien.



Pecher, Johann, O. Praem.,

wurde um 1590 in Untergodrisch geboren. Er trat in das Prämonstratenserkloster Tepl ein und wurde 1615 zum Priester geweiht. Nach der Gegenreformation war Johann Pecher der erste katholische Pfarrer in Plan. 1629 wurde er als Nachfolger des Abtes Eberhard zum Abt des Stiftes Tepl gewählt. Er führte das Tepler Kloster in den Wirren des 30jährigen Krieges. Johann Pecher starb um das Jahr 1656.



Pellet, Anton,

wurde am 13.09.1887 in Michelsberg geboren. Dort besuchte er die Volksschule und anschließend die Staatrealschule in Plan. Nach der Matura 1906 studierte er an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag und an der deutschen Universität Darstellende Geometrie und Mathematik für das Lehrfach. Die beiden Lehramtsprüfungen bestand Anton Pellet mit „sehr gut“. Nach dem Militärdienst von 1909-1910 begann er eine Lehrtätigkeit an der III. Staatsrealschule in Prag. Ab dem 09.09.1913 war Anton Pellet als Erzieher an der Landesoberrealschule in Waidhofen/ NÖ tätig. Von 1914-1918 war er als Oberleutnant im Krieg und geriet nach dem Waffenstillstand in italienische Gefangenschaft. Nach seiner Freilassung im August 1919 war er mit Beginn des neuen Schuljahres bis 1934 Professor an der Landesoberrealschule, seit Oktober 1934 deren Leiter. 1937 wurde Anton Pellet zum Studienrat ernannt. Die Nationalsoziallisten suspendierten ihn jedoch 1938 vom Dienst. Während des Krieges hat er innerhalb weniger Monate seine beiden Söhne verloren. Von 1949 - 1953 war Anton Pellet nochmals Direktor der Schule, 1949 wurde er zum Hofrat ernannt. Doch nicht nur im schulischen Dienst war er aktiv. 1921-1938 war Anton Pellet Vizebürgermeister von Waidhofen, von 1926-1938 Obmann des Verwaltungsausschusses des Krankenhauses und nach dem Krieg, ab 1947 Dekanatsobmann der katholischen Männerbewegung. Für diese jahrzehntelange Tätigkeit erhielt er anlässlich seines 75. Geburtstages das von Papst Johannes XXIII. verliehene Goldene Verdienstkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ überreicht. Auch die Stadt Waidhofen ehrte ihn mit dem Goldenen Ehrenring der Stadt und eine Straße trägt seinen Namen. Anton Pellet verstarb am 13.05.1972.



Pfrogner, Anton Gilbert, O. Praem ,

geboren am 13.10.1745 in Plan, trat in das Kloster Tepl ein. Er war Kaplan an verschiedenen Kirchen im Bereich des Klosters und später auch Pfarrer in Auschowitz bei Marienbad. Pfrogner verfasste zwei lehrreiche Werke: " Anleitung zur Markscheidekunst" und "Mineralogie". Er starb am 05.07.1811 in Tepl. 



Püchler Johann,

geboren 1798 in Plan, brachte es zum Hofrat. Er starb in Wien am 24.02.1892 im 93. Lebensjahr und wurde in Plan beerdigt.



Püttner, Josef Karl,

kam am 26.07.1821 in Plan zur Welt. Sein Vater stammte aus dem Fürstentum Reuß-Schleiz und diente als Offizier in der k.u.k. Armee. Er ließ sich in Plan nieder, wo sein Sohn geboren wurde. Lange wohnte die Familie nicht in Plan. Nach Aufenthalten in Prag, Leitmeritz und Pilsen besuchte Josef Püttner das Gymnasium in Eger. In Karlsbad begann er seine Ausbildung in einer Porzellanfabrik, doch schon nach 2 Jahren gefiel ihm das nicht mehr und er ging nach Wien. Dort schlug er sich mehr schlecht als recht mit Porträtmalerei durch. Besser wurde es, als er in den Jahren 1842-1845 als Zeichenlehrer bei der Grafenfamilie Zichy beschäftigt war. Dort fing er schon an, Landschaften zu malen. Aber so ganz befriedigte ihn das alles nicht und er ging nach Wien zurück, um eine Ausbildung aufzunehmen. Mit seinen Ersparnissen aus der Zeit als Zeichenlehrer beschloss er nach Italien zu reisen. Als er zum ersten Mal das Meer sah, stand für ihn fest, was sein Berufsziel war: Marinemaler. 1848 kehrte er nach Wien zurück und konnte sich als Marinemaler schnell einen Namen machen. Viele seiner Gemälde gingen auch ins Ausland, besonders nach Russland. 1850 zog es Püttner in den Norden Deutschlands, nach Hamburg. Dort standen ihm bald alle Türen offen. Seine großen Förderer waren die Reeder Godefroy, die ihm all ihre Schiffe zur Verfügung stellten. So konnte Püttner in den folgenden Jahren mit den großen Schiffen um das Kap Hoorn reisen, zu den Freundschaftsinseln, nach Südamerika und nach Westindien. Von all seinen Reisen brachte er eine stattliche Zahl von Gemälden mit. 1854 zog Püttner wieder nach Wien, reiste nach Belgien und in die Niederlande. Dort malte er zwei Gemälde, die Kaiser Franz Joseph I. für die Belvedere-Galerie ankaufte. Püttner wurde 1865 zum Hof- Marinemaler ernannt. Ab 1868 beschäftigte er sich hauptsächlich mit der Renovierung alter Gemälde, vor allem Porträts von Mitgliedern des Kaiserhauses. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er im Hause seiner Frau in Baden bei Wien. Der Maler hinterließ über 3.000 Bilder und starb am 27.07.1881 in Hallstatt.

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