Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.
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Wir über uns


Liebe Besucher und Besucherinnen unserer Homepage,

Ende 1950 wurde im Heimatbrief ein Aufruf von Rudolf Benedikt zur Gründung eines Heimatrates Plan-Weseritz veröffentlicht. Bis Juni 1951 gingen über 200 Vorschläge mit Namen von Personen ein, die in diesem Heimatrat mitwirken wollten. Bei einer Besprechung mit Gemeindebetreuern und Vertretern einzelner Ortsteile im Rahmen des "Tages der Egerländer" in Regensburg wurde einstimmig Josef Czerny (Plan) zum Vorsitzenden des Heimatkreisrates Plan-Weseritz gewählt.

1953 fand in Mähring das erste Heimattreffen, verbunden mit der Weihe einer kleinen Gedenkkapelle statt. Seither ist jedes Jahr am Wochenende nach dem 26. Juli eine St.-Anna-Wallfahrt zu der inzwischen erweiterten St.-Anna-Kirche auf dem Pfaffenbühl in Mähring. Längst ist es nicht mehr „nur“ ein Fest der Plan-Weseritzer, sondern auch ein Fest der einheimischen  Bevölkerung.

Am 12.11.1953 hat der Stadtrat in Tirschenreuth einstimmig die Patenschaft über die Stadt Plan und über den Heimatkreis Plan-Weseritz übernommen. Damit wollte der Stadtrat die Verbundenheit zur Stadt Plan und die guten nachbarlichen Beziehungen zu den Planer Bürgern aufrechterhalten. Die Patenschaftsurkunde wurde anlässlich des 2. Plan-Weseritzer Treffens  am 24. Juli 1954 übergeben. 

Am 22. März 1959 wurde in Augsburg der Verein „Heimatkreis Plan-Weseritz e.V.“ gegründet. Die bisher bestehende Form des Heimatkreises war nur eine lose Organisation und die Verantwortlichen waren der Meinung, dass man die kommenden Aufgaben in einem e.V. besser bewältigen könne. Außerdem konnte man als e.V. auch Rechtsgeschäfte abschließen.

Inzwischen sind Jahrzehnte ins Land gegangen, viele Plan-Weseritzer aus der sogenannten Erlebnisgeneration leben nicht mehr, auch die Mitgliederzahl des Vereins ist rückläufig. Trotzdem sind wir bestrebt, den Verein noch so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.

Während in den ersten Jahren die Erfassung der Personen und Anschriften, die Feststellung der zurückgelassenen Vermögenswerte für Zwecke des Lastenausgleichs und der Aufbau der Kontakte zu den Landsleuten die meiste Zeit des ehrenamtlichen Engagements der Verantwortlichen ausmachte, änderte sich das im Laufe der Zeit. Heute gilt es vor allem, das Unrecht der Vertreibung und das Schicksal der Heimatvertriebenen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es gilt, die kulturelle Vielfalt von Sprache, Brauchtum, Kultur oder auch leckeren Rezepten zu bewahren und sich um den Zusammenhalt der „Plan-Weseritzer“ auch in den nachfolgenden Generationen zu kümmern.

Über Jahrhunderte haben Deutsche und Tschechen im Gebiet der heutigen Tschechischen Republik miteinander gelebt. Die Nationalität hat bis zur Mitte des 19. Jh. kaum eine Rolle gespielt, man war Böhme, Mährer oder Sudetenschlesier und unterschied sich von den anderen im Wesentlichen nur durch die Muttersprache. Zu Beginn des 20. Jh. wurde aus einem fruchtbaren Miteinander unter dem Einfluss der politisch bedingten Geschehnisse eine Gegnerschaft, die dann nach dem 2. Weltkrieg in der Vertreibung der Sudetendeutschen endete. Ein blühendes Gebiet entlang der Grenzen zu Polen, Deutschland und Österreich wurde fast menschenleer. Ein Gebiet, das zwar wieder besiedelt wurde, aber, wie von jungen Tschechen immer mehr festgestellt wird, ein Gebiet, dem die Seele fehlt. Ein Gebiet, das im Herzen der Vertriebenen  immer einen festen Platz hat - die Heimat.

Für die Jüngeren, die erst nach der Vertreibung geboren wurde, ist das schwer nachzuvollziehen. In Zeiten der Mobilität ist man nicht mehr so an die Heimat gebunden. Ist das alles Nostalgie oder romantische Schwärmerei?  Doch da gibt es  „Landlust“, „Daheim“, „Schönere Heimat“, „Schönes Schwaben“ und wie sie alle heißen, die Zeitschriften, die man am Kiosk oder im Abonnement erwerben kann und die immer höhere Auflagenzahlen erzielen. Ist Heimat vielleicht doch kein leeres Wort?  Dann haben aber nun die Nachkriegsgeborenen ihre Heimat in Franken, Hessen, Schwaben oder Oberbayern. – Ja und Nein. Ich persönlich bin im Rhein-Main-Gebiet geboren und dort aufgewachsen, bis ich 1991 nach Baden - Württemberg gezogen bin. „Isch babbel hessisch“ (übersetzt: ich rede hessisch), meine Muttersprache ist aber egerländerisch. Ich kenne Dotsch, Liwanzen, Paradeiser, Karviol, Buchteln, Plumeau, einen Perron - für meine Schulkameraden waren das völlig unverständliche Fremdworte. Am 6. Dezember kamen der Hl. Nikolaus und der Krampus und an Ostern machte man Oierditschen.
„So was Komisches, wo kommt die denn her?“ fragten sich meine Schulkameraden. Also war ich doch etwas anders als die anderen – geprägt durch die Erziehung, geprägt durch die Erlebnisse der Eltern oder Großeltern, über die zwar nicht viel gesprochen wurde, die aber doch zu spüren waren. Heimat in Hessen – aber die Wurzeln im Egerland. Und ich denke, es geht nicht nur mir so. Es gibt nicht wenige Nachkriegsgeborene, die die Egerländer Tracht tragen, die Kultur und Brauchtum am Leben halten. Es gibt  Menschen – und es werden immer mehr -, die jetzt anfangen, nach Ihren Ahnen zu forschen. Bisher war man beruflich stark eingespannt, man hatte keine Zeit, Mutter oder Vater zu befragen. Und nun leben beide nicht mehr, wer weiß denn noch etwas?  Also versucht man über Heimatgliederungen, über die Landsmannschaft oder über die Archive in der CR  Informationen zu bekommen - „back to the roots“.

Sie sind herzlich eingeladen, mit uns Kontakt aufzunehmen oder einmal bei der St.-Anna-Wallfahrt in Mähring dabei zu sein. Wir freuen uns auf Sie.

Ihre

Regine Löffler-Klemsche
1. Vorsitzende des Vereins
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